Interstitielle Zystitis (IC)
Schmerzen, Harndrang und Entzündung bei einer Interstitiellen Zystitis behandeln wir mit Physiotherapie, Diätologie, Psychologie & Komplementärmedizin.
Bei der Interstitiellen Zystitis werden nach der deutschen Leitlinie Behandlungen im Rahmen von Physiotherapie, Diätologie, Psychologie und Komplementärmedizin als Therapie der 1. Wahl empfohlen. Auch die Beratung, Schulung und Lifestyle-Modifikation stellen erste Schritte in der Therapie dar.
Wir stehen Ihnen mit unserem multiprofessionellem Team bei all diesen Behandlungsmethoden zur Seite.
Die Diagnostik und medikamentöse Therapie können wir nicht abdecken. Bitte wenden Sie sich diesbezüglich an Ihre/n UrologIn.
Was ist eine Interstitielle Zystitis?
Bei der Interstitiellen Zystitis handelt es sich um eine chronische Erkrankung der Harnblase. Die Ursache dieser Zystitis ist noch nicht geklärt. Bei genauerer Untersuchung zeigt die Blasenwand Zeichen einer Entzündung ohne nachweisbare infektiöse Erreger. Ursächlich kommen laut wissenschaftlichen Erkenntnissen verschiedene Auslöser in Frage. Möglich ist eine Fehlfunktion der innersten Zellschicht der Harnblase und/oder einer Übererregbarkeit der Nerven der Blase und/oder eine eingeschränkte Blutzirkulation in den kleinsten Gefäße. Ein Zusammenhang mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Histaminintoleranz und Beckenbodenproblemen wird häufig beschrieben. Auch tritt eine Interstitielle Zystitis häufiger bei Frauen mit Endometriose, Reizdarm oder wiederholten Harnwegsinfekten auf.
Welche Beschwerden macht eine Interstitielle Zystitis?
Ein häufiger oder ständiger Harndrang sowie eine erschwerte Harnblasenentleerung stehen meistens im Vordergrund. Das Harnlassen ist oft nur mit Druckaufbau durch eine Anspannung der Bauchmuskeln möglich. Schmerzen und Verspannungen der Bauchdecke und des Beckenbodens begleiten diese Probleme. Oft finden sich Druckschmerzpunkte in Muskeln, Faszien und Bändern des Beckenbodens, des Gesäßes und des Bauches. Der Geschlechtsverkehr kann schmerzhaft sein und die Libido vermindert. Auch Kreuzschmerzen können sich mit der Zeit entwickeln.
Die Beschwerden sind ähnlich bzw. gleich dem Bladder Pain Syndrome (BPS). Im Unterschied dazu findet man aber bei der Interstitiellen Zystitis eine entzündliche Veränderung der Blasenwand.
Individuelles Stufenschema bei einer Interstitiellen Zystitis
nach den derzeit geltenden AWMF-Leitlinien
Welche Therapien und begleitenden Maßnahmen können wir Ihnen bieten?
- Physiotherapie
Im Fokus der Physiotherapie steht die Entspannung des Beckenbodens und der Harnblase sowie der Faszien, Bänder und Muskeln des Bauchraumes. Wir passen die Entspannungsmaßnahmen individuell an Ihre Bedürfnisse an. Meistens steht eine manuelle Lockerung der betroffenen Strukturen im Vordergrund. Hier bietet sich eine Viszerale Osteopathie oder spezielle Massagen an. Diese Therapieformen entspannen die äußeren Muskelschichten und reichen bis zu tiefen Strukturen. So kann auch die Harnblase gezielt behandelt werden. Aber auch durch spezielle aktive Übungen, Dehnen oder Atemübungen kann eine Entspannung und Schmerzlinderung erreicht werden und der Harndrang wird reduziert. - Vaginale Therapie
Eine sehr effiziente Möglichkeit die Harnblase und den Beckenboden zu behandeln ist über eine vaginale Therapie. Weitere Informationen finden Sie hier. - Nervenmobilisation
Durch spezielle osteopathische Methoden können von außen oder im Rahmen der vaginalen Therapie die übererregten Nerven im Unterbauch beruhigt werden. Dadurch können wir eine Reduktion der Schmerzen und des Harndranges erreichen. Oft kommt es durch die Nervenmobilisation im Beckenbereich zu einer angenehmen Ganzkörperentspannung. - Diätologische Begleitung
Da eine Interstitielle Zystitis oft mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten und/oder mit einem gestörten Mikrobiom vergesellschaftet ist, empfehlen wir Ihnen eine diesbezügliche Abklärung und diätologische Betreuung. Eine speziell an Sie und Ihr Lebensumfeld angepasste Ernährung bringt meist eine deutliche Verbesserung der Beschwerden. Unsere Diätologin hat ein fundiertes Wissen über alle Ernährungsfragen bei Unverträglichkeiten sowie bei entzündlichen Erkrankungen. - Elektrotherapie
Zur Reduktion des Harndranges kann eine regelmäßige Elektrostimulation am Fuß helfen. Am besten eignen sich hierfür kleine Heimgeräte. Gerne schulen wir Sie ein und verordnen Ihnen ein entsprechendes Heimgerät. Die Anwendung ist schmerzfrei. Die Kosten des Gerätes werden meist zur Gänze oder zum Großteil durch Ihre Krankenversicherung getragen. - Gepulste hochenergetische Magnetfeldtherapie
Diese Therapie kann je nach verwendeter Frequenz modulierend in den Entzündungsprozess eingreifen oder die Entspannung des Beckenbodens und des Unterbauches unterstützen. - Psychotherapie
Um die Schmerzverarbeitung günstig zu beeinflussen und die auftretenden Probleme im Alltag besser bewältigen zu können, ist eine psychologische Begleitung sinnvoll. Natürlich können Sie bei unseren geschulten TherapeutInnen und ÄrztInnen alle Ihre Probleme ansprechen. Weiterführende Betreuung bieten Ihnen unser Psychotherapeut im Sinne einer Verhaltenstherapie an. Schmerzhafter Geschlechtsverkehr, reduzierte Libido oder Partnerschaftsprobleme können im Rahmen einer Sexualtherapie mit oder ohne Partner*In bearbeitet werden. - Komplementärmedizin
Unterstützend Therapien können sein:- Akupunktur
- Neuraltherpie
- Craniosacraltherapie
Für eine erste Beratung und individuelle Planung der Therapie empfehlen wir Ihnen einen Termin bei unserer Fachärztin, Dr. Valerie Gartner, oder unserer Physiotherapeutin, Elisabeth Auer. Je nach Wunsch können auch schon erste Therapiemaßnahmen bei diesem Termin stattfinden. Natürlich können Sie auch direkt bei allen anderen ÄrztInnen und TherapeutInnen einen Termin buchen.
Wir freuen uns auf Sie!
Ihr Kinemedic-fem-Team bei einer Interstitiellen Zystitis:
Hinweis
Wir möchten Ihnen mit unserer Website eine kurze Übersicht über Beschwerden geben, die Sie zu uns führen könnten. Wir bemühen uns, Ihnen fachlich fundierte Informationen zu Erkrankungen und deren Therapie zu bieten. Diese können jedoch in diesem Rahmen nie komplett sein und Ihre individuelle Krankengeschichte abbilden. Da sich in der Medizin das Wissen über Krankheitsbilder und deren Therapien ständig erneuert, sind Informationen schnell veraltet. Wir überarbeiten unsere Website laufend, können aber nicht garantieren, unsere Informationen immer am neuesten Stand zu halten. Die auf dieser Website angebotenen medizinischen Sachverhalte dienen ausschließlich einer allgemeinen Information und dürfen auf keinen Fall als Ersatz für einen Arztbesuch angesehen werden! Für daraus abgeleitete, eigenmächtige Heilbehandlungen wird keine Haftung übernommen. Die Betreiberin dieser Website übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Website. Das Lesen unserer Website kann jedenfalls einen Arzt-Besuch nicht ersetzen!